Dieses Krankheitsbild tritt in letzter Zeit häufiger auf.
Es handelt sich dabei um eine Überfunktion der Schilddrüse durch Füttern von
Schlundfleisch mit Schilddrüsengewebe.
An einem Fallbeispiel möchte ich ihnen gerne diese Problematik verdeutlichen.
Ein Hund ist seit langem als lethargisch, antriebslos bekannt. Er hat eine chronische Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion).
Er erhält, wie für dieses Krankheitsbild typisch, Schilddrüsenhormone.
Plötzlich wird er auffällig durch extremes Hecheln, er findet keine Ruhe, legt sich nicht hin.
Außerdem weist er eine Blaufärbung der Zunge auf, die Augen quellen hervor und der Blutdruck ist durch eine zu hohe Herzfrequenz deutlich erhöht.
Alles in allem ein ziemlich beängstigendes Bild. Der Besitzer gab dann bei der Anamnese an, dass er barft.
Eine Blutuntersuchung ergab einen massiv erhöhten Schilddrüsenhormon-Pegel.
Die Ursache hierfür ist die Fütterung von zerkleinertem Schlundfleisch.
Auf Nachfrage bei dem Hersteller wurde uns mitgeteilt, dass er es von einem Landwirt kauft, zerkleinert, verpackt und verschickt.
Er konnte nicht ausschließen, dass sich noch Schilddrüsengewebe an den Schlundköpfen befindet.
Durch eine Umstellung der Ernährung befindet sich der Hund auf dem Wege der Besserung, es wird jedoch noch eine Weile dauern, bis die Hormone abgebaut sind. Dann muss die Dauermedikation neu eingestellt werden.
Früher wurde Schilddrüsengewebe gezielt bei Schilddrüsenunterfunktion verfüttert.
Doch da keine genaue Dosierung vorgenommen werden kann, ist diese Methode sehr unsicher und daher fraglich.
Man sollte auf jeden Fall bei Fütterung von rohem Fleisch darauf achten, dass verschiedene Regeln eingehalten werden, um somit den Vorteil von BARF zu erhalten und nicht zu gefährden.